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Deutscher Akzeptanzatlas

Wie wird Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation von den Menschen wahrgenommen? Wer sind die Anbieter von Dienstleitungen für Bürgerbeteiligung? Diesen Fragen gehen die Hochschule Pforzheim und die Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V. im „Deutschen Akzeptanzatlas“ nach.

Beteiligungsprozesse enttäuschen die in sie gesetzten kommunikativen Erwartungen vielfach. Ein Drittel der Erwartungen wurde nicht erfüllt. Dies auch, weil vielfach unklar bleibt, welches Ausmaß an Beteiligung möglich ist. Die Vielzahl der Formattitel (Workshop, Zukunftswerkstatt, Info-Markt) trägt zur Verwirrung und nicht zur Klarheit bei.
– Es braucht mehr Klarheit darüber, wieviel Einfluss Beteiligte in einem Verfahren tatsächlich nehmen können.
– Darüber hinaus bedarf es verbindlicher Richtlinien, über die sich die Anbieter von Beteiligungsprozessen verständigen müssen, die einen Rahmen für ein gute Praxis im Feld definieren. Basis ist zunächst der Deutsche Kommunikationskodex. Auf ihn aufbauend sollten spezifische Regelungen für Beteiligungsverfahren getroffen werden.
– Nur so kann es gelingen, Erwartungen in Beteiligungsprozesse nicht weiter zu enttäuschen und Beteiligte zu motivieren, überhaupt an Beteiligungsprozessen teilzunehmen.

Während sich das Berufsfeld der strategischen Kommunikation zusehends professionalisiert – sichtbares Kennzeichen sind etwa die entstandenen spezifischen Studiengänge – kann für das Feld der Beteiligung hiervon keine Rede sein. Vielfach werden Leistungen sogar von technischen Planungs- und Architekturbüros „fachfremd“ angeboten.
– Für Kommunikation gibt es aus guten Gründen keinen geregelten Berufszugang. Kommunikator ist, wer erfolgreich am Markt seine Leistungen anbieten kann. Die Kommunikationsbranche muss sich herausgefordert sehen, im Wettbewerb mit fachfremden Akteuren die überzeugenderen Konzepte anzubieten.
– Zudem braucht es Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. innerhalb von Studiengängen, Fortbildungen), in denen zentrale Kompetenzen geschult und Regeln einer guten Praxis vermittelt werden.
– Diese sind im Berufsfeld zu diskutieren und zu entwickeln.

Quelle und mehr dazu: http://akzeptanzblogger.de/?p=356