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Der Volksentscheid zum Tempelhofer Feld in Berlin

In einer Bachelorarbeit an der Hochschule Neubrandenburg untersucht Mareen Heppner „Kommunikation und Beteiligung in Planungsprozessen“ am Beispiel des Volksentscheids zum Tempelhofer Feld in Berlin.

Unter dem Titel: Der Volksentscheid zum Tempelhofer Feld in Berlin – Kommunikation und Beteiligung in Planungsprozessen soll im Rahmen dieser Bachelorarbeit untersucht werden WIE Kommunikation und Beteiligung im Beispiel des Volksentscheides zum Tempelhofer Feld in Berlin den Planungsprozess beeinusst haben. Kommunikation und Beteiligung sind bei der Planung von Vorhaben entscheidend. Mit der Beteiligung im Planungsprozess steigt und fällt die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung eines Projekts. Vor allem Infrastrukturprojekte aus den Bereichen Verkehr und Energie stoßen immer wieder in Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung: Flughafenerweiterungen, der Ausbau von Autobahnen und Eisenbahnstrecken, die Fehmarnbelt-Querung, der Bau von Kohle- oder Gaskraftwerken, Strom-Überlandleitungen, CO2-Endlager, das Pumpspeicherkraftwerk in Atdorf. Die Liste ließe sich fortsetzen. Stets artikulieren lokale Bürgerinitiativen ihren Unmut. Umweltverbände springen ihnen bei. (Brettschneider 2015: 282) So auch beim Tempelhofer Feld in Berlin. Die Initiative 100 % Tempelhofer Feld, die Trägerin des Volksbegehrens, das zum Volksentscheid geführt hat, ist gemeinsam mit dem Bund für Natur und Umweltschutz (BUND) gegen die Planungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm) und den Beteiligungsprozess dazu vorgegangen. Vor allem die geplante Bebauung am Rand des Feldes war einer der Hauptkonflikte. Nach der Schließung des ehemaligen Flughafens wurde das Tempelhofer Feld im Mai 2010 für die Öffentlichkeit freigegeben. Seitdem ist es mit rund 300 Hektar die größte Freifläche in Berlins City. Die Menschen nutzen die Freiheit auf der Fläche sehr vielseitig, zum Sport treiben, Kleingärtnern und vieles mehr. Gegen den Wohnungsmangel der Stadt Berlin möchte der Senat Teile des Feldes mit Wohnungen bebauen. Diese Nachnutzung des Tempelhofer Feldes trift selten auf Zustimmung und führte zum Volksentscheid. Am 25. Mai 2014 wurde über zwei Gesetzesentwürfe, einen von der Initiative 100 % Tempelhofer Feld und einen Gegenentwurf des Abgeordnetenhauses, abgestimmt. Der Gesetzentwurf zum Schutz des Tempelhofer Feldes der Initiative 100 % Tempelhofer Feld hat gewonnen. Somit ist am 14. Juni 2014 das Gesetz zum Erhalt des  Tempelhofer Feldes (ThF-Gesetz) in Kraft getreten.

Download hier: http://digibib.hs-nb.de/file/dbhsnb_derivate_0000001917/Bachelorarbeit-Heppner-2015.pdf