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Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung in Wiesbaden

Fortschritte bei der Bürgerbeteiligung, aber Rückgänge beim Bürgerengagement und Nachholbedarf bei der kommunalen Engagement-Förderung – das ist das Fazit der neuen Stadtanalyse „Engagierte Bürgerschaft“ der Stadt Wiesbaden.

Im Januar und Februar 2019 wurden 1.509 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ab 16 Jahren zu diesen Themen befragt. Die Telefonumfrage wurde vom Amt für Statistik und Stadtforschung in Auftrag gegeben und ausgewertet.
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Zum Thema „Bürgerbeteiligung“ bekunden 30 Prozent der Befragten „man hat Einfluss“ auf das, was hier in Wiesbaden geschieht; bei 51 Prozent dominiert der Eindruck „man ist machtlos“. Etwa jede achte befragte Person (13 Prozent) sieht das 2019 unterschiedlich. Je geringer die Ausstattung mit und die Verfügbarkeit von Ressourcen (Bildung, Berufstätigkeit, Einkommen) ist, desto stärker ist das Empfinden von Machtlosigkeit.
Dass sich „Bürgerinnen und Bürger an Vorhaben und Projekten der Stadt beteiligen können“, wird 2019 in noch höherem Maße als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ erachtet als 2016. Dies verweist auf eine weiter gewachsene Erwartungs- und Anspruchshaltung der Befragten an die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. Deutlich niedriger als die Wichtigkeit der allgemeinen Beteiligungsmöglichkeiten, aber höher als 2016, wird der Stellenwert der persönlichen Beteiligungsinteressen eingeschätzt: zwischen 59 Prozent und 79 Prozent (2016: zwischen 40 Prozent und 68 Prozent) liegen die Anteile bei einzelnen Teilgruppen, denen es „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ist, „sich persönlich“ bei Vorhaben und Projekten der Stadt beteiligen zu können.
Mit etwa 46 Prozent hielten 2019 knapp die Hälfte der Befragten die allgemein zugänglichen städtischen Informationen über Beteiligungsmöglichkeiten an Planungsvorhaben für „ausreichend“ (2016: 53 Prozent), während der Anteil der Befragten, die die Informationen zu Beteiligungsmöglichkeiten bei Planungsvorhaben als „nicht ausreichend“ erachten, von 15 Prozent (2016) auf das Dreifache (45 Prozent) angestiegen ist. Knapp 15 Prozent der Befragten kennen die „Wiesbadener Leitlinien für Bürgerbeteiligung“, die Kampagne „bring dich ein“ kennen 27 Prozent und die Webseite des Informations- und Beteiligungsportals „dein.wiesbaden.de“ ist immerhin 40 Prozent der Befragten bekannt. Unter Migranten sind die Informationsquellen weniger bekannt. Ältere sind gut über die „Wiesbadener Leitlinien für Bürgerbeteiligung“ informiert, während Jüngeren häufiger das städtische Online-Beteiligungsportal dein.wiesbaden.de bekannt ist.
579 Befragte (38 Prozent) gaben an, in den letzten beiden Jahren an einem konkreten Projekt oder einer Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung teilgenommen zu haben, am häufigsten wurde die CityBahn genannt (253 Nennungen).

Quelle: https://www.wiesbaden.de/medien/rathausnachrichten/PM_Zielseite.php?showpm=true&pmurl=http://www.wiesbaden.de/guiapplications/newsdesk/publications/Landeshauptstadt_Wiesbaden/141010100000367368.php

Download der Stadtanalyse hier: http://www.wiesbaden.de/guiapplications/newsdesk/publications/Landeshauptstadt_Wiesbaden/141010100000367368.php?sp-mode=download&download=0