Schülerhaushalt
Der Schülerhaushalt ist ein Beteiligungsverfahren zur Demokratieförderung, bei dem Schüler*innen in einem demokratischen Prozess über den Einsatz eines festgelegten Budgets entscheiden.
Ausführliche Informationen gibt es bei der Servicestelle Jugendbeteiligung e.V..
Der SchülerHaushalt gibt jungen Menschen die Möglichkeit, echte Mitgestaltung und Mitbestimmung zu erleben und ihr Umfeld in einem demokratischen Prozess aktiv zu gestalten. Kostenneutral und mit geringem Aufwand, aber großer Wirkung bezieht das Projekt alle Schüler*innen ein und fördert ihr Mitwirken. Das Projekt stammt ursprünglich aus Recife in Brasilien, dort wurde der SchülerHaushalt bereits im Jahr 2011 an fünf öffentlichen Schulen umgesetzt. Die Bertelsmann Stiftung hat das bewährte Verfahren in Deutschland pilotiert und im Sommer 2014 an die Servicestelle Jugendbeteiligung übergeben. Seit 2015 setzen wir das Projekt bundesweit (mit Schwerpunkt in Berlin) fort. Dadurch profitiert das Projekt von unseren Erfahrungen und Fähigkeiten rund um die Vernetzung und Verstetigung selbstbestimmten Jugendengagements. Die Servicestelle Jugendbeteiligung e.V. begleitet und betreut den SchülerHaushalt seit Sommer 2014 und ist bundesweit erste Ansprechpartnerin für die inhaltliche Prozessbegleitung sowie für allgemeine Informationen zum Verfahren, und bietet Schulen wie Kommunen Unterstützung während des gesamten Prozesses an.
Mehr dazu hier: https://www.servicestelle-jugendbeteiligung.de/schuelerhaushalt/
Weitere Informationen gibt es bei der Bertelsmann Stiftung:
Junge Menschen haben in unserer Gesellschaft nur wenige Möglichkeiten, echte Mitgestaltung und Mitbestimmung zu erleben. Der Schülerhaushalt gibt ihnen die Chance, durch ihr Engagement und ihre Ideen das Leben in ihrem Umfeld zu verändern. In einem demokratischen Prozess lernen sie, eigene Lösungen für Probleme zu fi nden, für ihre Interessen einzutreten und erhalten außerdem Einblick in politische Abläufe ihrer Kommune.
Als Kommune oder Schule erfahren Sie zugleich mehr über die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen. So können die begrenzten Mittel in Zukunft besser und bedarfsgerechter eingesetzt und die Lebens- und Lernqualität verbessert werden.
Alle Schülerinnen und Schüler sind gefragt, Vorschläge einzureichen. In einer zwei- bis dreiwöchigen Phase sammeln und diskutieren sie ihre Vorschläge und versuchen, möglichst viele Unterstützer für die eigene Idee zu fi nden. In einem klassischen Wahlvorgang fällt dann an der Wahlurne die Entscheidung. Anschließend werden die Vorschläge zusammen mit der Stadt- und Schulverwaltung ausgearbeitet und ihre Umsetzung im Rat beschlossen. Das Gerüst ist mit dem Konzept gegeben. Wie der Prozess im Detail abläuft, liegt weitgehend in den Händen der Schüler. In kleinen Teams organisieren und koordinieren sie ihren Ablauf vor Ort – zugeschnitten auf die Struktur ihrer Schule.
Eine Abhandlung zu Durchführung, Lernzielen und Potentialen sowie Erfahrungen im Zeitraum 2014 – 2018 hat Sabrina Veser vorgelegt.
Der Schüler/innenhaushalt ist nicht die einzige, aber eine erwiesen gute Möglichkeit mit einem beachtlich positiven Verhältnis von Input zu Output, um Schüler/innen im Schulkontext ernsthaft zu beteiligen. Das Grundprinzip der Methode schafft einen guten Orientierungsrahmen ab der ersten Durchführung, dient es doch gleichsam als Leitfaden von Start zu Ende. Die hohe Flexibilität und offene Gestaltbarkeit innerhalb der einzelnen Phasen trägt dabei einer strukturell sehr unterschiedlichen Schullandschaft und weiteren äußeren Bedingungen in besonderem Maße Rechnung. Wird der Schüler/innenhaushalt als Methode ernst genommen und nicht manipulativ abgewandelt, um vermeintliche Machtabgabe oder Einflussnahme zu verhindern, bietet die Methode einen Zugewinn für die gesamte Schule. Je offener, engagierter und bereitwilliger sich mindestens eine Person an der Schule für die Methode einsetzt und je stärker sie an aktivem Engagement von Schüler/innen selbst orientiert wird, umso ehrlicher und nutzbarer werden die Ergebnisse.
Dabei ist die Methode nicht purer Erfolgsgarant, wenn dieser nur an einer reibungslosen, harmonischen und scheinpartizipatorischen Zielstellung ausgerichtet wird. Der Schüler/innenhaushalt bildet einen gesellschaftlichen Prozess ab, der Widersprüche und Kompromisse notwendig macht und dabei umso realistischer auf sämtliche Prozesse übertragbar ist, die hierbei erlernt werden sollen – seien es Ideen, die nicht alle Zuspruch durch Erwachsene finden oder ein Wahlprozess mit nicht zufriedenstellender Beteiligung der übrigen Schüler/innen (ggf. subjektive Wahrnehmung). Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich, den Schüler/innenhaushalt selbst kennenzulernen und auszuprobieren.
Download hier: https://www.netzwerk-buergerbeteiligung.de/fileadmin/Inhalte/PDF-Dokumente/Meldungen/gastbeitrag_veser_180315.pdf
An allen New Yorker Highschools gibt es den Schülerhaushalt seit 2018:
New York City Mayor Bill de Blasio announced in his State of the City address on February 13th that he is launching participatory budgeting (PB) in all of the city’s public high schools (there are over 400 total). The City will give every high school $2,000 for students to allocate, to give young people a powerful new opportunity to learn and practice democracy, and to inspire lifelong civic participation.
We’ve got to prove to our young people that they’ve got the power to change the world around them. When people feel empowered they participate. When they can see the impact they’re making they come back for more. So starting next school year public school students will learn how to stay civically engaged and to fight for the future they believe in with our Civics for All initiative. And they will learn in a hands on way by putting their skills to the test right there in their own school building. We’re going to borrow a great idea pioneered by the City Council – participatory budgeting. We’re going to give every high school in this city $2,000 for the students to make the decisions on how to use. And we know that when students feel that opportunity to make a difference it will be the beginning of a long lifetime of participation.
Quelle https://www.participatorybudgeting.org/mayor-launches-participatory-budgeting-nyc-high-schools/