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Tausend Meter Baustelle in der City Leipzigs

Wie kann Akzeptanz für etwas erreicht werden, das über zwei Jahre dauert und nichts als Ärger und Verdruss bringt? Dieser Frage gehen Reinhard Bohse und Jörg Müller nach und schildern einen Prozess zur Öffentlichkeitsbeteiligung in der Leipziger Südvorstadt. Der Praxisbericht erschien 2014 in der Publikation „Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft – Beiträge zur Debatte um Akzeptanz, Legitimation, öffentliches Vertrauen, Transparenz und Partizipation“ (Verlag Springer VS).

Mehr als tausend Meter Gleisanlagen für Straßenbahnen inklusive Durchgangshauptstraße sowie Geh- wie Fahrradwege sind neu zu planen und in einer Bauzeit von zwei Jahren vollständig zu sanieren. Der Umbau reicht ca. drei Meter in die Tiefe und drei Meter in die Höhe sowie von Hauswand zu Hauswand. Das wird die nächste Leipziger Großbaustelle – in der Südvorstadt, einem sehr heterogenen, kulturell vielfältigen und von Studenten, Szenegängern, Künstlern, Kulturschaffenden sowie Intellektuellen, Händlern, Gastronomen, Unternehmern, Akademikern und Familien belebten, beliebten und bewohnten Stadtteil.
Um Akzeptanz für Planung und Umgestaltung als auch für die zweijährige Bauzeit zu erreichen, hieß das für die federführenden Bauherren Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (LVB) und Stadt Leipzig, mit Anwohnern, Gewerbetreibenden, Fahrgästen und Nutzern der Straße auf eine völlig neue Art zu kommunizieren. Alle sollten frühzeitig mit Hilfe eines informellen Bürgerbeteiligungsprozesses in die Planung und Umsetzung einbezogen werden. Start für die Kommunikation war September 2011, der Baubeginn wurde für Frühjahr 2013 angesetzt. Schließlich war das Ziel des Bürgerbeteiligungsprozesses klar: Nach der Bürgerbeteiligung sollte das Bauvorhaben im April 2012 vom Leipziger Stadtrat für das Planfeststellungsverfahren bestätigt und verabschiedet werden.

Download hier: http://neulandquartier.de/media/akzeptanz-in-der-medien-und-protestgesellschaft-neulandquartier.pdf