Forschung/Evaluation

Die Kinderstube der Demokratie – Partizipation in Kindertageseinrichtungen

Wie Partizipation in Kindertageseinrichtungen funktionieren kann, beschreiben Rüdiger Hansen, Raingard Knauer und Bianca Friedrich.

Kindertageseinrichtungen können „Kinderstuben der Demokratie“ sein – wenn es den pädagogischen Fachkräften gelingt, Partizipation im Alltag der Einrichtungen zu verankern und zu leben. Dass und wie dies gelingen kann, hat das erste schleswig-holsteinische Modellprojekt Die Kinderstube der Demokratie (2001–2003) gezeigt. Das Projekt hat deutlich gemacht, dass Partizipation von Kindern „in den Köpfen der Erwachsenen beginnt“. Nur wenn die pädagogischen Fachkräfte bereit und in der Lage sind, Entscheidungen mit den Kindern zu teilen und jedes einzelne Kind dabei unterstützen, seine Rechte wahrzunehmen, können sich Kindertageseinrichtungen als demokratische Bildungsorte entwickeln. In Kinderstuben der Demokratie erleben Kinder, welche Rechte sie in der Gemeinschaft Kindertageseinrichtung haben, wie sie diese mitgestalten und Verantwortung für die gemeinsame Sache übernehmen können. Das Modellprojekt konnte zeigen, dass Partizipation in Kindertageseinrichtungen nicht nur demokratische Bildung ermöglicht sondern der Schlüssel für Bildungsförderung überhaupt ist. In den am Modellprojekt beteiligten Einrichtungen änderten sich durch die Beteiligung der Kinder die Rollen der pädagogischen Fachkräfte, gestaltete sich das Miteinander von Kindern und Erwachsenen demokratischer und intensivierten sich die (Selbst)Bildungsprozesse der Kinder. Das Modellprojekt erfuhr bundesweite Aufmerksamkeit. Die Ergebnisse sind in zahlreiche Bildungspläne der Länder eingeflossen, insbesondere in Bayern und Schleswig-Holstein.

Download hier: https://www.partizipation-und-bildung.de/pdf/Hansen%20et%20al_Die%20Kinderstube%20der%20Demokratie.pdf