Ethik der Partizipation
Einblicke in die theoretischen Grundlagen einer Ethik der Partizipation, aber auch Hinweise zur verantwortungsvollen Umsetzung aus der Praxis geben Corinna Klingler, Anja Pichl und Robert Ranisch.
Forschung und Innovationsprozesse sollen zunehmend partizipativ gestaltet werden – mit dieser Forderung sehen sich nicht nur Medizin und Gesundheitswissenschaften, sondern auch die Entwicklung und Regulierung von Bio- und Digitaltechnologien immer stärker konfrontiert. Exemplarisch für diese Tendenz steht das im Jahr 2018 veröffentlichte »Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung«. Darin wird für die deutsche Gesundheitsforschung ein »Paradigmenwechsel« angekündigt, »hin zu einer stärkeren Teilhabe und Partizipation der Menschen an Innovation und Translation« (BMBF, 2018). In der 2023 veröffentlichten »Partizipationsstrategie Forschung« wird das Ziel genannt, das Potenzial einer breiten Beteiligung der Gesellschaft in der Forschung vollumfänglich zu nutzen (BMBF, 2023). Eine partizipative Ausrichtung wird dementsprechend auch verstärkt in Förderbekanntmachungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), aber auch des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) erwartet. Gesundheitswissenschaftliche und klinische Forschungsprojekte sollen partizipativ durchgeführt werden – oder es muss zumindest überzeugend dargelegt werden, warum eine Beteiligung von Betroffenen in dem jeweiligen Kontext nicht sinnvoll ist (siehe Weschke et al. in diesem Band für einen Überblick über forschungspolitische Entwicklungen)
Fortsetzung hier: https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/fc/38/0a/oa9783839469262YNiBhpCkLQKXA.pdf