Planungszelle – Citizens‘ Jury
Eine kurze Einführung zur Planungszelle hat ihr Erfinder Peter C. Dienel im Jahr 2002 für die Friedrich-Ebert-Stifttung verfasst.
Download (pdf) hier: http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/01234.pdf
In einem Info-Blog informiert Timo Rieg über aktuelle Entwicklungen zur Planungszelle.
Ich habe Planungszellen beobachtet, aktiv begleitet und selbst durchgeführt. Sie werden meist nur zur Beratung der Politik und Verwaltung eingesetzt – nicht als Entscheider an deren Stelle. Erfahrungen mit Citizens‘ Juries als echte Entscheidungsgremien, wie es die Gerichts-Jurys im amerikanischen Recht sind (die Schöffen in Deutschland kann man damit nicht vergleichen), gibt es bisher nicht.
Mein Steckenpferd in dem Zusammenhang sind Citizens‘ Juries, die nur aus Jugendlichen bestehen – entweder, um ein explizites Jugend-Votum zu einer allgemein relevanten Frage zu bekommen oder um Jugendliche Dinge ihres Lebens eigenständig regeln zu lassen. Die von mir moderierte Bochumer „Youth Citizens Jury“ im August 2009 war die erste in Deutschland, die nur jugendliche Juroren hatte. Der Testlauf und eine zweite, erweiterte Jugendplanungszelle im Dezember 2010, haben gezeigt – auch nach wissenschaftlicher Evaluation -, dass schon Jugendliche im Alter ab 14 Jahren in der Lage sind, mit dem Verfahren zu arbeiten, sich in die Rolle als stellvertretende Entscheider hineinzufinden und überraschend diszipliniert mehrere anstrengende Tage lang miteinander an politischen Fragen zu arbeiten.
Citizens‘ Juries sind m.E. eine notwendige Ergänzung im derzeitigen politischen Entscheidungsprozess. Sie finden nicht die Antwort auf alle Fragen (dafür sind andere Verfahren besser geeignet bzw. sie müssen kombiniert werden), aber sie sind die beste Möglichkeit, hoch strittige Fragen zu klären, die sonst in „Hinterzimmern der Politik“ entschieden werden – über die Köpfe der Betroffenen hinweg.
Mehr dazu hier: https://citizensjury.wordpress.com/
Ältere Informationen gibt es hier: http://www.planungszelle.de/