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Bürgerbeteiligung steigert Vertrauen in lokale Politik

Mehr Beteiligung erhöht das Vertrauen der Bürger in Rat und Verwaltungsspitzen, steigert die Zustimmung zu etablierten Parteien und Bürgermeistern und stärkt damit die lokale Demokratie insgesamt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung.

Die Beteiligung von Bürgern an den politischen Prozessen vor Ort ist (…) eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sie ihren Bürgermeistern und Räten vertrauen. Mit 73,7 Prozent genießen Bürgermeister, deren Bürger sich an Entscheidungsprozessen ausreichend beteiligtfühlen, deutlich höhere Zustimmungswerte als diejenigen, deren Bürger sich mehr Beteiligung wünschen (55,8 Prozent).
Auch die Wertschätzung der etablierten Parteien vor Ort ist bei Bürgern, die sich ausreichend beteiligt fühlen, höher als bei denjenigen, die sich nicht ausreichend beteiligt fühlen. Bei Sympathisanten der Linkspartei beträgt der Unterschied 1,5 Prozentpunkte,  bei der FDP 5,1 Prozentpunkte, bei den Grünen 5,0 Prozentpunkte, bei der SPD 8,2 Prozentpunkte, bei der CDU/CSU sogar  13,0 Prozentpunkte und bei den Freien Wählergemeinschaften 5,2 Prozentpunkte. Allein bei Sympathisanten der AfD gibt es bei der Zustimmung zur Partei nur einen geringen, leicht negativen (–0,5 Prozent) Unterschied zwischen den Bürgern, die die Beteiligung gut oder schlecht beurteilen.  Gut empfundene Beteiligung an lokalpolitischen Entscheidungen stärkt also offenbar das  Vertrauen in lokale Politik und stabilisiert bzw. verbessert das Ansehen von Parteien und Wählergruppen vor Ort.

Gleichzeitig gab eine Mehrheit der Befragten an (55,3 Prozent), dass sie sich nicht ausreichend an Entscheidungsfindungen vor  Ort beteiligt fühle. In Großstädten beträgt der Anteil der Unzufriedenen sogar 65,8 Prozent.

Quelle: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/gute-beteiligung-starkt-die-lokale-demokratie/