Forschung/Evaluation

Öffentlichkeitsbeteiligung aus Sicht von Beteiligungsdienstleistern

Welches Rollen- oder Demokratieverständnis haben professionelle Beteiligungsdienstleister? Wem fühlen sie sich verpflichtet? Den Auftraggebern, der Bürgerschaft oder der Demokratie an sich? Welches Bürgerbild herrscht vor? Welche Ziele verbinden sie mit ihrer Arbeit und wie verantwortungsbewusst sind Dienstleister dabei? Diese und weitere Fragen haben Dennis Frieß und Nina Katharina Herf im Herbst 2020 erstmals für den deutschsprachigen Raum exploriert.

Bei der Planung, Durchführung und Auswertung von Öffentlichkeitsbeteiligungsprozessen spielen professionelle Beteiligungsdienstleister (PBD) eine zentrale Rolle. Angesichts der Expertise und ihrer zentralen Rolle im Beteiligungsprozess kommt PBD eine enorme Gestaltungsmacht zu, welche jedoch kaum öffentlich kontrolliert oder demokratisch legitimiert ist. Gleichsam ist bisher wenig über die Akteursgruppe bekannt. So ist weitgehend unklar, welches Rollen- oder Demokratieverständnis PBD haben. Die Ergebnisse einer Q-Methoden-Studie mit 40 PBD deuten auf ein diverses Rollen- und Demokratieverständnis hin. Eine explorative Faktorenanalyse ergibt fünf Dienstleister-Typen (empowernder Demokratieverbesserer, vermittelnder Schlichter, aufklärender Dienstleister, demokratischer Lehrer, agonistischer Mediator). Allerdings zeigen sich auch geteilte Rollenaspekte, wie das grundsätzliche Ziel, Demokratie verbessern zu wollen oder das Erkennen der eigenen Einflussmacht, aber auch die einhellig abgelehnte Verantwortung für Ergebnisse von Partizipationsprozessen.

Mehr dazu hier: https://diid.hhu.de/wp-content/uploads/2021/02/DIID-Precis_Friess_Herff_2021-02.pdf