Endlagersuche: Bürgervertreter verlässt Nationales Begleitgremium
Die Bürgerbeteiligung bei der Suche nach einem Endlager für Atommmüll wird vom sogenannten „Nationalen Begleitgremium“ (NBG) unterstützt. Es besteht aus Personen des öffentlichen Lebens, die von Bundestag und Bundesrat benannt werden, und aus zufällig ausgewählten Bürgervertretern. Jetzt ist Bürgervertreter Hendrik Lambrecht zurückgetreten.
Hendrik Lambrecht gibt seinen Rücktritt zu Ende Februar 2019 bekannt. Diese Entscheidung erläutert er in einer ausführlichen, persönlichen Rücktrittserklärung. In dieser begründet er den Schritt zum einen konkret mit der hohen Arbeitslast, die mit anderen Alltagsverpflichtungen nicht mehr vereinbar sei. Durchschnittlich elf Stunden wöchentlichen Zeitaufwand habe er über einen längeren Zeitraum ermittelt. Zudem benennt er strukturelle Problemlagen im Gremium, die aus seiner Sicht bestünden und mit denen er unzufrieden sei. Für die Bürgervertreter*innen seien die Herausforde-rungen besonders groß und das Gremium habe dem bislang nicht ausreichend Rechnung getragen. Lambrecht spricht verschiedene Fragen der Zusammenarbeit an und geht dabei unter anderem ein auf Themen wie Vertrauen, Themensetzung und Beschlussfassung, Sitzungsabläufe, Rolle der Vorsitzenden im Zusammenspiel mit den anderen Mitgliedern, Unterschiede zwischen den anerkannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und den Bürgervertreter*innen. Abschließend dankt er für die Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren und die wertvollen Erfahrungen und wünscht dem Gremium viel Erfolg für die Zukunft.
In einer Wortmeldung zeigt sich Bettina Gaebel sehr betroffen von dem Rücktritt und bringt den Wunsch zum Ausdruck, das NBG möge sich intensiv mit den Ausführungen von Hendrik Lambrecht auseinanderzusetzen. Klaus Töpfer dankt Lambrecht für seine Mitwirkung im NBG und bezeichnet seine Rücktrittserklärung als Lernstunde für das Gremium, auch wenn möglicherweise die vorgebrachten Einschätzungen und Wertungen nicht in jedem Punkt von allen so geteilt würden.