Beteiligungskultur in der Stadtplanung und Stadtentwicklung
Eine Handreichung, die Wege zur Weiterentwicklung der Beteiligungskultur aufzeigen will, hat der Deutsche Städtetag veröffentlicht.
„Städte für Menschen“ – das sollte das Ziel jeder Stadtplanung sein. Das bedeutet, die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Wer aber die Vorstellungen der Menschen berücksichtigen will, muss sie beteiligen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit bei Vorhaben der Stadtplanung und der Stadtentwicklung gehört deshalb selbstverständlich zur kommunalen Praxis. Sie ist Bestandteil einer gelebten demokratischen Kultur in den Städten. Beteiligung kann unterschiedlich intensiv und in verschiedenen Formaten stattfinden – von der einfachen Information über die Konsultation und Mitgestaltung bis hin zur Koproduktion. Manchmal kann weniger auch mehr sein. Neben den Inhalten ist die Prozessgestaltung von großer Bedeutung. Für eine erfolgreiche Beteiligung gibt es keine Blaupause, die auf alle Vorhaben, Rahmenbedingungen oder Städte übertragen werden kann. Vor Ort muss sich ein gemeinsames Verständnis im Umgang miteinander entwickeln. Es braucht eine durch Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam getragene Beteiligungskultur. Das bedeutet Aufwand, aber er lohnt sich. Eine aktive Beteiligungskultur ruft neue Ideen und neuen Elan hervor. Die Qualität von Planung kann sich verbessern, Wissen kann generiert, Kompetenzen aufgebaut und die Akzeptanz für Stadtentwicklungsprozesse in der Bevölkerung gesteigert werden. Weltweite Megatrends und lokale Entwicklungen mit teilweise gegenläufigen Ausrichtungen stellen sowohl die Städte als auch deren Einwohnerinnen und Einwohner vor große Herausforderungen. Der gesellschaftliche Wandel hat auch die Erwartungshaltung gegenüber den Städten verändert. Gefragt sind schnelle und rechtssichere Entscheidungen, die zugleich Teil einer gesamtstädtischen Strategie sind. Eine enge Einbindung der Bürgerschaft ist hierfür unerlässlich.