Prozessarbeit (Deep Democracy)
Methodentraining
27. Juni 2019 – 28. Juni 2019
Deep Democracy – auch als Prozessarbeit und Worldwork bekannt, wurde in den 80er Jahren von Arnold Mindell (Prozessorientierte Psychologie) entwickelt. Der Ansatz verfolgt das Ziel sozialer Wandlungsprozesse auf individueller und kollektiver Ebene. Ursprünglich entstammt Deep Democracy dem therapeutischen Bereich, findet heute aber ebenso Anwendung in Gruppenprozessen und in der Konfliktbearbeitung. Sowohl in der Arbeit mit größeren Gruppen wie bei Organisationsentwicklungen als auch mit kleineren Gruppen wie in Familien und in Partnerschaften oder auch für die Arbeit mit eigenen inneren Konflikten von Individuen kann der Ansatz unterstützen. Deep Democracy geht davon aus, dass sich wichtige Informationen erst durch das Zusammenbringen divergierender Positionen zeigen. Dementsprechend fördert der Ansatz, individuelle Positionen transparent zum Ausdruck und anschließend in einen Austausch zu bringen. Individuen und Gruppen sollen ermächtigt werden, Emotionen, Wünsche, Wahrnehmungen, Energien und Ideen im Zusammenwirken mit anderen zu spüren und klar auszudrücken, ohne sich von möglichen Reaktionen der anderen Gruppenmitglieder abschrecken und blockieren zu lassen. Über eine differenzierte Wahrnehmung dieser Aspekte, die oft die Form von Störungen oder Irritationen annehmen können, wird die Wahrnehmung der Gruppe über die eigene Diversität erhöht. Indem alle diese Signale Ausdruck finden und mit ihnen gearbeitet wird, verändert sich das Feld einer Gruppe. Dadurch können zuvor blockierte oder konfliktäre Situationen als Entwicklungspotenzial verstanden und entsprechend genutzt werden. Es zeigen sich emergente – im Voraus nicht vorhersehbare – Lösungen und Wege.
Zielgruppe. Unsere Seminare sind konzipiert für alle Menschen, die Gruppen- und Gestaltungsprozesse begleiten und dabei nicht an der Oberfläche bleiben, sondern die diesen Prozessen zugrunde liegenden Dynamiken verstehen wollen. Das können Führungskräfte, Teamleiter*innen, Lehrer*innen, Kommunalvertreter*innen, Prozess- und Projektbegleiter*innen sein. Aber auch Moderator*innen, die mit intensiven Gruppenprozessen konfrontiert sind oder Designer*innen, Architekt*innen und Planer*innen, die ihre Entwürfe partizipativ entwickeln (wollen).
Mehr dazu hier:
- Digitale Jugendbeteiligung 16. April 2018
- Moderation von Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung 18. April 2018