Jugend, Politik und Demokratie
Tagung
5. Dezember 2016 – 7. Dezember 2016
Eine pragmatische Generation im Aufbruch: So wird in der letzten Shell-Jugendstudie 2015 die untersuchte Jugendgeneration beschrieben. Das Interesse an Politik und die Bereitschaft zum Engagement nehmen erfreulicherweise zu – allerdings jenseits der etablierten Strukturen. Langfristige Bindung schwindet zugunsten kurzfristigen Engagements. Junge Menschen haben eine große Bereitschaft zu direkter Hilfe und Unterstützung – wie sich in der Flüchtlingshilfe zeigt –, trauen dem politischen System jedoch wenig Problemlösungskompetenz zu.
Noch weniger als gut gebildete junge Menschen erreichen die etablierten Politikinstitutionen junge Menschen mit niedrigerem Bildungsstatus. Und auch der durch Migration verursachte kulturelle Wandel fordert die Institutionen heraus. Das selbstverständliche Hineinwachsen in politisches Engagement kann von jungen Menschen mit Migrationsbiographie, die häufig noch wenig in Beteiligungsprozessen geübt sind, kaum erwartet werden.
Diese Entwicklung vollzieht sich in einer Situation, in der das politische System in Deutschland fundamentale Veränderungen durchläuft. Der Bedeutungsverlust der Volksparteien zugunsten populistischer und extremistischer Parteien und Politikbewegungen verändert die politische Kultur. Der über Jahre stabile Rahmen einer Orientierung auf ein europäisches Modell von Demokratie, sozialem Fortschritt und Solidarität ist brüchig geworden.
Nicht trotz, sondern möglicherweise gerade wegen dieser Krisenphänomene verfolgt ein großer Anteil der jungen Generation mit wachen Augen die gesellschaftliche Entwicklung. Wie kann demokratische Teilhabe für junge Menschen aller Milieus zeitgemäß weiterentwickelt werden? Wie können mehr Beteiligungsformate und -räume entstehen, die als Erfahrungsfelder einer komplexen Demokratie taugen?
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