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Dialogprozess A26/B73 „Verkehr im Alten Land“

Zur Lösung der schwierigen Verkehrssituation zwischen Hamburg, Cuxhaven, Bremerhaven und Wilhelmshaven hat das Land Niedersachsen einen anderthalbjährigen Dialogprozess durchgeführt.

Anfang 2015 beauftragte das Land Niedersachsen das Dortmund Büro IKU_Die Dialoggestalter zunächst mit der Erstellung einer Interessenanalyse und schließlich – aufbauend auf deren Ergebnissen – mit der Konzeption und Durchführung eines Dialogprozesses. Der Grund: Viele Bewohner des Alten Landes hegten Misstrauen gegenüber den Straßenverkehrsbehörden. Der Vorwurf: Niedersachsen und Hamburg würden zu wenig miteinander reden. Der Landkreis Stade rede zu wenig mit dem Landkreis Harburg und der Stadt Buxtehude. Und mit ihnen, den betroffenen Bürgern, rede man schon gar nicht.
Um diese „Sprachlosigkeit“ zu beendet, legte IKU einen mehrgliedrigen Dialogprozess auf. Die Kommunikationsexperten riefen als zentrale Schalteinheit ein zentrales Gremium zusammen: den Behördenkreis. Teilnehmer: Die Länder Niedersachsen und Hamburg, die Landkreise Stade und Harburg sowie – als Straßenbaulastträger in der Region – die Hansestadt Buxtehude und die Gemeinde Neu Wulmstorf. Und, ganz wichtig, VertreterInnen der Bürgerinitiativen im Alten Land sowie in Rübke. Zweites Ziel neben dem miteinander Reden war das Erarbeiten eines abgestimmten Fahrplans für Maßnahmen an der A26 und im nachgeordneten Netz bis zur geplanten Fertigstellung der Autobahn. Eine Art Baumaßnahmenkarte als „lebendes Dokument“, die kontinuierlich an die tatsächliche Entwicklung angepasst wird.
Flankiert wurden die vier Sitzungen des Behördenkreises durch zwei „Verkehrsforen“: öffentliche Diskussionsveranstaltungen, auf denen sich die Bewohner des Alten Landes aus erster Hand informieren, Fragen stellen und Antworten einfordern konnten. Zusätzlich hat IKU im Rahmen eines Hearings zum Thema „Wirtschaftsverkehr“ bei Unternehmen und Wirtschaftsverbänden in der Region deren Probleme, Forderungen und Ideen abgefragt und die Ergebnisse der Befragung in einer Veranstaltung mit einem Expertenpodium zur Diskussion gestellt.

Weitere Details und Ergebnisse des Dialogprozesses hier: http://www.dialog-a26.de/